Glückliche Reise /32

Elf Jahre nach dem Welterfolg “Vetter aus Dingsda” landete der Komponist Eduard KÜNECKE seinen zweiten riesigen Erfolg. Am 23.11.1932 fand die Welt-Uraufführung seiner neuen Operette “Glückliche Reise” in Berlin im Theater am Kurfürstendamm statt, Regie “Leo Peukert” (Libretto: Max Bertuch/Kurt Schwabach). Lange Jahre stand dieses Theater unter der Leitung von Max Reinhardt, der dann aber die Direktion endgültig im Jahr 1933 abgegeben hat. Mit dieser neuen Operette hat sich KÜNNEKE deutlicher von der klassischen Stiefschwester Oper als auch den leichtlebig frivolen Revueoperetten der 20er abgesetzt.

Walter Jankuhnn……..vermutlich aus Glückliche Reise ?!

Einer der Erfolgsgaranten war wiederum Kammersänger “Walter JANKUHN” in der Hauptrolle neben Partnerin “Lizzi WALDMÜLLER” der temperamenvollen mitreißenden Soubrette! Weitere Pro- tagonisten der Premiere waren: “Verbes, Hilde Wörner, Harry Gondi” u.v.m. Eine für dies Zeit moderne “Operetten-Komödie” – man möchte fast sagen transatlantisches Musical – mit den neuen Rythmen jener Zeit, wie: Tango, Rumba, Foxtrott und auch Blues. Thematisiert wurde eine verworrene Liebesgeschichte, auf einer glücklichen Reise von Berlin nach Argentinien. Der sensationelle Erfolg verhalf “Walter Jankuhn” mit dem Tango-Titelsong “Glückliche Reise” wieder einmal zu einem Hit in der Schlagerparade des Jahres 1932 auf dem Medium Schallplatte (bzw. im Radio). In der Folgezeit wurde diese Operette von “Künecke” überall in Europa ein Export-Erfolg bevor sie anschließend wieder etwas von der Bildfläche erschwand.

Lizzi Waldmüller + Walter Jankuhn

Die Story:

Zwei deutsche Soldaten beschließen nach Ende des 1. Weltkrieges nach Argentinien auszuwandern um dort eine Farm aufzubauen. Die einzige Verbindung zur Heimat sind die Brieffreundschaften zu zwei Berliner Mädeln. Weil die Schiffspassage nach Argentinien zu teuer ist lassen sie sich beide unabhängig voneinander als Stewardessen engagieren – der Anfang vieler Verwicklungen… Neben dem Titelsong fanden auch die Lieder:

Das Leben ist ein Karussel” und “Liebe kennt keine Grenzen” großen Beifall beim Publikum.

Ungeachtet der Erfolge soll nicht unerwähnt bleiben, daß die mehrfache Partnerin und liebenswerte Kollegin “Lizzy Waldmüller” auch bekannt vom Film (Bel Ami) – ein schreckliches Schicksal ereilte. Die charmante Öesterreicherin kam noch 1945 – einen Monat vor Kriegsende – bei einen Bombenangriff auf Wien ums Leben.

Glückliche Reise /Neuinszenierung 1950

Nach dem 2. Weltkrieg
trat als erster “Walter JANKUHN” 1950 wieder mit Künnekes Operette “Glückliche Reise” vor`s Berliner Publikum am “Phulmann Theater”.  Diesmal hat er das Stück auch gleich selbst neu inszeniert. Ein Doppel-Erfolg für ihn, trotz der wehmütig vermissten “Lizzy Waldmüller”. Die Protagonisten hießen diesmal: Eva Daehne, Mizi Metelka, Bruno Kiebler, Erich Passow , Muscha Riochter u.v.m). Also jene wenigen Berliner Bühnenkünstler die von der alten Operettenseligkeit der 20er/30er Jahre noch übriggeblieben waren oder nachgewachsen sind. Inzwischen amüsierte sich das Massenpublikum primär im Kino.

Ein Jahr nach dem Tod von “Walter Jankuhn” wurde die Operette Glückliche Reise  1954 dann auch mit “Paul Hubschmid” in der Hauptrolle verfilmt. (Regie: Thomas Engel).

Auch heute wieder ein beliebter Stoff mit zeitlos akuteller Musik – wie diese Festival Neuinszenierung belegt. Siehe (youtube-trailer) Link:

Vetter aus Dingsda 1932 /Berlin

Nachzutragen bleibt noch, daß dem Erfolg der Uraufführung “Glückliche Reise”,  mit “Walter JANKUHN” anschließend auch eine Neuauflage der lange vermissten KÜNNEKE Operette: “Vetter aus Dingsda”   im Schauspielhaus zusammen mit Margit SUCHY folgte, wie auch 1932 am Kürfürstendamm Theater, Berlin:

Vetter aus Dingsda / W. Jankuhn

Der “Vetter aus Dingsda” war Künnekes erfolgreichste Operette und wurde schon auf fast allen Operettenbühnen auch im Ausland immer wieder gespielt.

 

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