Berlin Gastspiele

W. Jankuhn

Selbst zu der Zeit in welcher “Walter JANKUHN” feste Engagements eingegangen ist,
wie z. B. Mitte der 20er am “Großen Schauspielhaus” Berlin, oder zuvor vier Jahre in Hannover am MELLINI etc. – gastierte er oft noch zwischendurch an weiteren BERLINER Theatern als “Gast”. Nachfolgend einige exemplarische “Beispiele” – ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

Eines der ersten Gastspiele nach Walter JANKUHN’s Amerika-Tournee (1920-24) war 1924 in Berlin die “Leo FALL” Operette”Der süße Kavalier“:

Hans Albers (als Ferry)

Gemeinsam im Ensemble mit dem bekannten Hamburger Filmschauspieler Hans ALBERS und der So-pranistin Emmy STURM, die schon bei der erfolgreichen Uraufführung in Wien mit dabei war.  Ein echter Volltreffer für das Berliner-Theater (am Nollendorf) und der Direktion “Meinhardt und Bernauer”.

 

Ab 1929 machte das “Theater des Westens” Berlin (Während der NS-Zeit/Theater des Volkes)  dem Großen Schauspielhaus und dem Metropol-Theater  zusehens mit Operetten-Aufführungen und Gast-Stars (u. a. Fritzi Massary, Richard Tauber) Konkurrenz. Im Dezember 1932 hatte dort die wenig bekannte Johann Strauss (Sohn) Operette … “Prinz Methusalem“-Premiere – die Abb. zeigt ein Sammelbild (Autogrammkarte) von Walter Jankuhn aus dieser Operette, die ursprünglich für das französische Publikum in der Tradition von Jacques Offenbach komponiert wurde. Die weibliche Hauptrolle sang damals vermutlich Lizzy Waldmüller? Die Operette gastierte 1932 auch in Dresden!

Auch am “Kurfürstendamm-Theater“, gastierte Walter JANKUHN 1931 wieder mit dem großen Erfolg “Madame Pompadour” wie schon 1930 bei CHARELL am “Großen Schauspielhaus”, Berlin.  Außerdem hatte er im selben Jahr am Kurfürstendamm Theater zunächst mit der Operette “Mascottchen” Premiere und 1932 folgte dann die Urauf-führung der  “Glückliche Reise” und der altbekannte  -“Vetter aus Dingsda“.

In der Spielzeit 1931/32 war Walter JANKUHN außerdem fest an der Komischen Oper Berlin engagiert, mit der Operette “Für eine Schöne Frau” (Musik von Walter W. Götze, musikalische Leitung Dr. Römer) , ging das ganze Ensemble außerdem auf Deutschland Tournee u.a. in Leipzig, Dresden etc. In den Hauptrollem : Walter JANKUHN und Edith SCHOLLWER.

Unbedingt nennenswert auch sein Auftritt in der Aufführung des Johann Strauß Klassikers: “Die Fledermaus“, 1934, am Deutschen Opernhaus, Berlin:

 

 

“Walter JANKUHN” in der Haupt-rolle des Gabriel von Eisenstein” an seiner Seite von “Margret PFAHL” als seine Frau Rosalinde. In einer Inszenierung von Carl HAGEMANN . Das Werk ist eigentlich eine “komische Oper” und wurde bereits 1929 unter Max Rheinhardt in Berlin mit großem Beifall aufgenommen. Hier zur Erinnerung die Ouvertüre aus der Fledermaus v. Joh. Strauß (Youtube-Video)

Auch die Operette “Polnische Wirtschaft”, 1929 im “Deutschen Künstlertheater”, Berlin,  mit einigen prominenten Protagonisten, wie “Paul Westermeier”, “Hans Junkermann” sowie in einer Nebenrolle “Victor de Kowa”. Obwohl eine “alte Klamotte”, fand die Aufführung großen Beifall – nicht zuletzt wegen der echt Berliner-Gassenhauer: “Püppchen du bis mein Augenstern” und “Du hast ja keine Ahnung, wie schön Du bist, Berlin” – die da capo gegeben werden mußten und denen der Komponist “Gilbert” seinen Ruhm verdankt.

W. Jankuhn + Victor de Kowa

Die BZ bescheinigt “Jankuhn” Stimmgewaltigkeit. die BBZ: … “Jankuhn” ließ seinen schönen Tenor erstrahlen und war der Operettenliebhaber, wie ihn die kleinen Mädchen sich erträumen. BNA …”Herta von Walter” taucht auf, die Stimme muß sie aber einem anderen -Walter- überlassen, einem aus der Familie “Jankuhn”. BVZ:… den vielgeliebten  –Willi Hegewald– singt und spielt “Walter Jankuhn” mit Schneid und Frische, seine Partnerin, die reizende “Herta von Walter” ist klug genug nicht nach Gesangslorbeeren zu greifen.

Berlin – Potsdam 1938

Nein, POTSDAM ist kein Vorort von Berlin! Es ist die alte Hauptstadt der Preußischen Könige bzw. von Brandenburg und beheimatet nicht nur das Schloss “Sanssousi” sondern auch ein ehrwürdiges königl. Schauspielhaus und ein bodenständiges sehr eigenes Publikum, welches sicher nichts mit der Eigenheit des “Holländischen Viertel`s” zu tun hat! Am 14.2.1938 fand dort die Premiere des altbekannten “Wiener Blut” von Altmeister Joh. STRAUSS statt. PRESSE-Echo: Die Neuinszenierung von “Otto HENNING” und die Verpflichtung ausgesuchter Gastspiel-Stars … wie den sympathischen Tenor “Walter JANKUHN” verschmolz die Spielleitung zu einer Einheit … der Beifall wuchs von Akt zu Akt und nahm zum Schluß die Form stürmischer Ovationen an … (schrieb die Postdamer TZ). Die PSN meinte … durch die Mitwirkung der Gastspieler erreichte die Aufführung gesanglich eine beachtenswerte Höhe. In der Rolle des leichtsinnigen “Graf Balduin” machte sich “Walter JANKUHN” mit seinem barritonal gefärbten kräftigen Tenor beliebt, den er kunstgerecht mit beweglichem Spiel, unbekümmert und gewinnend zum Ausdruck bringt!

Nach diesem Erfolg erlebte Postdam die Operettenpremiere von “Frau im Spiegel” , des Komponisten “Will MEISEL” – der gleich selbst dirigierte ! Presse-Zitat PSN …. es war
ein Lachen und Jubeln. Wiederholung um Wiederholung wurde durch anhaltenden Beifall erzwungen, der Vorhang kam nicht zur Ruhe … Es war eine außergewöhnliche Aufführung, die herrliche Stimme der beeindruckend eleganten Schönheit “Elisa ILLIARD” … das Lied “1000 rote Rosen blühen“… und “Walter JANKUHN” neben diesem Stern mit seinem angenehmen, gepflegten Tenor! Weitere Protagonisten des Erfolges: “Constanze von EYCK” und “Erich FIEDLER” …

Walter Jankuhn

1929 hatte die Operette “Das Land des Lächelns” von Franz Lehar im Metropol, Berlin mit dem einzigartigen “Richard Tauber” Premiere. Ein voller Erfolg – und in der Folge auch eine der Operetten mit der “Walter Jankuhn” in Berlin und auf den Bühnen in verschiedenen Provinz-Hauptstädten -on tour- war, wie das Foto links zeigt.

Neben dem “Wintergarten“, wo das bekannte CARISE-Ballett mehrfach auch mit Walter Jankuhn gastierte (> extra Kapitel), war das PLAZA eines der führenden Varietes in Berlin. Zum Saison-Ausklang 1938 titeln die AnzeigenDas große Mai-Programm mit Walter Jankuhn, heute 8 1/4 Uhr, Drunter und Drüber!”. Presse-Zitat (R. Prudent) : “…. ein besonderes Festprogramm. Die vielen alten und neuen Freunde des Hauses am Küstriner Platz sollten noch einmal recht herzlich lachen … die seriös-komischen Gladiatoren “Achilles + Neumann” … “Jo Becker” …”Ernst Suppek” … Für die erkrankte Hilde Schönborn ist Walter Jankuhn eingesprungen, an dessen schöner und gepflegter Stimme wir uns nach langer Zeit wieder einmal erfreuen konnten … Die Zuschauer waren begeistert”.
Das PLAZA wurde 1944 im 2. Weltkrieg völlig zerstört und später abgerissen.

Nachmittags lud der ADMIRALSPALAST Prominente Künstler wie  u. a. Florence THIESS und Walter JANKUHN zum Kaffeeklatsch:


 

 

 

 

 

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